René Telemann

Übungsreihe Kommunikation (22)

Ihr Übung-Programm für jeden Tag (22),

Das Milton-Modell – hypnotische Sprachmuster

Das Milton-Modell ist das genaue Gegenteil vom Meta-Modell der Sprache. Es werden sprachliche Verallgemeinerungen, Tilgungen und Verzerrungen so eingesetzt, dass Menschen aus ihrer eigenen Erfahrungswelt eine Bedeutung hinzufügen.

Von Bandler und Grinder, wurden die sprachlichen Muster des amerikanischen Psychiaters und Hypnotherapeuten Milton Erickson in seinen Therapieprotokollen gesammelt und analysiert. Im danach benannten Milton-Modell will man Personen durch ungenaue und „kunstvoll vage“ Sprachmuster in Zustände führen, die letztlich das Unbewusste für hypnotherapeutische Wirkungen öffnen. Außerdem zählen zum Milton-Modell eine Reihe weiterer hypnotischer Sprachmuster wie: eingebettete Befehle oder Fragen, negative Befehle, Konversations-Postulate, Zitate oder Vorannahmen. Sie können Sprachmuster gezielt einzusetzen, um eine Trance einzuleiten oder in Trance eigene Ressourcen zur Problemlösung zu finden.

Übung

Für diese Übung benötigen Sie noch zwei weitere Partner. Sie machen eine Dreiergruppe
(A – B – C).

A denkt an etwas, auf das folgende Beschreibung passt: eine Situation, an der er/sie innerlich beteiligt ist und in der sich die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Bereich konzentriert, z. B. Jogging, Lesen eines Buches, Schreiben, Fernsehen, ins Kino gehen, eine lange Autofahrt… 

A nennt eine einfache Bezeichnung für die Situation – keine Einzelheiten. Nur ein Wort, dann lehnt sich A zurück, schließt die Augen und tut so, als wäre er in Hypnose. Die anderen beiden sollen dann in Aussagen über sinnliche Wahrnehmungen das beschreiben, was unbedingt zur Situation gehören würde, wenn sie sie erleben würden. Man versetzt sich also in die „Ich“-Position und sieht die Situation nicht mehr aus der dritten Person. Beispiel-Situation: Joggen. Nicht „Die Sonne scheint auf Deinen Körper.“, sondern „Du fühlst, wie Deine Füße sich bewegen.“

Sie müssen also unbestimmt vage bleiben. B und C wechseln sich immer nach zwei Sätzen ab. Jeder soll mal drankommen. Die Person A soll genau beobachtet werden. A achtet darauf, welche Aussagen sie tiefer in das Erleben hineinbringen und welche Formulierungen eher ungünstig waren und berichtet diese den andern.

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